Der Glockenturm gehört der Kirche und der Uhrturm der Gemeinde, wie in einer Guareschi-Komödie von “Don Camillo und Peppone\" . Mitten auf dem Hauptplatz des Ortes, in “Piazza dei Martiri della Liberazione”, befindet sich die Heiligenstätte der “Beata Vergine del Sasso”. Die Kirche wurde in den Jahren zwischen 1802 und 1831 gebaut, um das Bild der Heiligen Jungfrau mit dem Jesuskinde zu beherbergen, das sich einst in der im Felsen (Rupe) ausgehöhlten Grotte befand. Im Jahre 1945 wurden sowohl das Gebäude, mit Ausnahme von den beiden Glockentürmen, als das aus dem XV. Jahrhundert stammende Heiligenbild durch eine verheerende Bombardierung zerstört. Die Neuerrichtung des heutigen Kirchengebäudes wurde im Jahre 1951 zu Ende geführt. In diesem gleichen Jahr schenkte der Künstler Giovanni Franchi der Heiligenstätte ein auf Holz gemaltes Ölgemälde, eine treue Reproduktion des alten, während des Krieges verlorengegangenen Bildes. Von besonderem Interesse ist außerdem das Leinwandgemälde aus dem XVIII. Jahrhundert, höchstwahrscheinlich französischer Schule, der “Madonna im Thron mit Kindern, Engeln und Heiligen” sowie ein wunderschönes Gemälde aus der Carracci-Schule, das die “Madonna del Carmine” mit den Heiligen Petrus, Paulus, Johannes Evangelist und Franziskus darstellt.
Bereits in der römischen Zeit besiedelt, aus welcher höchstwahrscheinlich der von Attinius abgeleitete Ortsname stammt, gehörte dieses Gebiet im Mittelalter der berühmten Familie der Canossa. Diese verliehen es als Lehngut den Herrschaften von Tignano, die wiederum, nach dem Tode der Gräfin Mathilde (1115), sich vom Vasallentum zu befreien versuchten. Im Jahre 1366 waren im bolognesischen Kirchenverzeichnis drei Pfarreien in Tignano aufgelistet, die jeweils dem Heiligen Sankt Martin, der Heiligen Maria und dem Heiligen San Nicolò gewidmet waren. Im XVI. Jahrhundert wurden diese zu einer einzigen Kirchengemeinde vereint. Das heutige Gebäude von Sankt Martin und San Nicolò wurde in den Jahren 1883-84 restauriert. Der Tempel hat merkwürdigerweise keinen Glockenturm sondern eine Glockenstube, die sich auf einem naheliegenden Hügel befindet und über neunzig Treppenstufen erreichbar ist. Fünfhundert Meter weiter westlich erhebt sich auf einem Hügel das Oratorium der Heiligen Maria, als Erinnerung an eine der verlorengegangenen Kirchen.
Im Kirchenverzeichnis von Nonantola im Jahre 1366 wird eine Kirche in der Ortschaft Montechiaro erwähnt, die der Heiligen Justine, Märtyrerin unter Kaiser Diokletian (IV Jahrhundert), gewidmet ist. Vor ihrer weiß-, gelb- und rosafarbenen Fassade ist im Jahre 1865 der Pfarrer Don Arcangelo Marconi, Onkel des berühmten Wissenschaftlers, gestorben, Opfer eines rätselhaften Mordes. Dies ist aber nicht das einzige Ereignis, das Marconi und seine Familie an diesen Ort bindet: Im Jahre 1427 gründete der Kardinal Ludovico Alemanni, apostolischer Nuntius, die Grafschaft Montechiaro und erhob Giovanni Giacomo Grifoni (dessen Namen an die naheliegende Villa Griffone gebunden ist) zum Grafen, mit gleichem Recht für alle männlichen Nachkommen.
Verschiedene archäologische Funde weisen eine Besiedlung des Gebietes von Lagune schon vor über 5.000 Jahren nach. In den Schriften aus dem X-XI Jahrhundert wird eine Burg erwähnt, die nicht weit von der heutigen Kirche gelegen und höchstwahrscheinlich von der Adelsfamilie Aigoni(Laigoni) bewohnt war, woher auch der Name des Ortes abstammt. Die Kirche, in ihrer heutigen Gestalt, stammt aus dem Ende des XVIII. / Anfang des XIX. Jahrhunderts. Im Kircheninneren befinden sich insgesamt drei Altare; der Hauptaltar ist dem Heiligen “San Nicolò” und die beiden seitlichen Altare der “Madonna del Rosario” und “San Biagio” gewidmet. Salzwasserintrusionen und bituminöse Sedimente sind in der Nähe des Gebäudes zu finden, wo zwei Jahrhunderte zuvor eine 1,60 m breite und 82 cm hohe fossile Großmuschel zu Tage getreten ist, die aber leider wegen falscher Behandlung zerbröckelte und zerstört wurde. Nicht weit von der Kirche entfernt liegt “Cò di Villa”, ein im XVI. Jahrhundert entstandenes Dorf, wo sich das kleine Oratorium von San Rocco befindet, das Ende des XVII. Jahrhunderts von der Familie Mini errichtet wurde, als Gelübde für die Errettung von der Pest im Jahre 1630.
“Wer immer und mit jeglich beliebigen Titeln, diesen Grund und Boden betritt, sei verpflichtet, in alle Ewigkeit, jede Woche neun Messen in diesem Oratorium zu halten: Für die Seele von Claudio Achillini, die Seelen seiner Vorfahren, seiner Freunde und seiner Feinde. Sollte er sich dieser Pflicht entziehen, so sei er ewiglich verdammt und hinzu mit all den Qualen bestraft, so wie sie im Schriftstück von Romanico Albano, aus dem Jahre 1638 vorgesehen sind. Dieser Marmorstein beglaubige es an Stelle von notariellen Dokumenten oder Zeugen – in alle Ewigkeit-.“ Der Inhaber von Villa Achillini, die sich gegenüber des Oratoriums befindet, ließ diese Inschrift, die heute noch im Oratorium besichtigt werden kann, in den Marmor eingravieren. Der berühmte Dichter (s. Villa Achillini) ließ das Oratorium von Sant’Apollonia errichten, als Gelübde für die Errettung von der Pest, vom Hunger und vom Krieg, im Jahre 1630. Das Gebäude befindet sich im Zentrum von Sasso Marconi. Das feingemeißelte Portal ist aus Sandstein aus Sasso und in der Mitte des Tragebalken, ist das mit zwei Vögeln versehene Wappen der Familie Achillini angebracht. Im Innern kann in der Apsis die Gipsstatue von Sant’Apollonia, von einem Engel gekrönt, bewundert werden.
Die Kirche von Sant’Ansano ist eine der ältesten Kirchen im ganzen bolognesischen Raum. Die ersten Bezeugungen der Existenz dieser Kirche stammen aus dem Jahre 1056, doch darf vermutet werden, dass die ursprüngliche “Pieve” (bzw. Pfarrei) aus der Zeit vor dem XI. Jahrhundert stammt. Während des Mittelalters war sie direkt von Bologna abhängig und im XIV. Jahrhundert gehörten zur Pfarrei um die dreißig Kirchen, bis im XVII. Jahrhundert Pianoro an ihre Stelle trat. Zwischen dem Jahr 1850 und 1860 wurde sie in der heutigen Form, dank der freien Mitarbeit der Einwohner, renoviert. An den Stämmen, der gegenüber der Kirche befindlichen Zypressen sind noch die Zeichen der Einschnitte zu sehen, die von den deutschen Truppen während ihres Rückzuges im Zweiten Weltkrieg zum Einbringen der Sprengstoffe hinterlassen wurden. Neben dem Hauptaltar, dessen Altargemälde S.Ansano mit Sankt Johann und die Madonna mit dem Jesuskinde darstellt und aus der bolognesichen Schule des XVII. Jahrhunderts stammt, finden wir vier seitliche Kapellen. Die hügelige Landschaft rundherum ist voller Schluchten und Furchen und ist durch den sogenannten “Dente\" (bzw. Zahn) charakterisiert, eine 30 Meter hohe Sandsteinfelsnase.
Schon seit dem Mittelalter befand sich am Fuße der Burg von Badolo die alte Kirche von “Santa Maria del Castello”, die leider im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Weiter oben, auf der Spitze des Berges, stand das eigentliche Schloss, einst Eigentum des Bischofs von Bologna und danach zur Gemeinde gehörend. Im Jahre 1306 wurde es aber von der furchterregenden Grafen-Familie Panico in Besitz genommen, Ghibellinen, die, nachdem sie aus der Stadt Bologna vertrieben wurden, Zuflucht in ihren zahlreichen Gebirgsfestungen suchten, unter anderem in dem Schloss von Badolo. Die Familie Panico hielt den bolognesischen Waffen bis zum Jahre 1363 stand. Jahr, in dem sie vor den Truppen kapitulieren mussten, die mit der Vernichtung des Feindes beauftragt waren. Die Panico waren zwar besiegt, ihnen wurde aber die Ehre erwiesen die Waffen tragen zu dürfen. Vom Schloss bleibt nur noch die alte in den Stein gehauene Treppe übrig, über die man zur Kirche von Badolo hinaufsteigt, die dem Heiligen Erzengel Michael gewidmet ist und Ende des XIV. Jahrhunderts errichtet wurde. Auch dieses Gebäude wurde während des Krieges zerstört und im Jahre 1976 mit Integration der heute noch erkennbaren Überreste der Vorgängerbauten neuerrichtet. Auf der Kirchenfassade sind noch die Zeichen der Waffensplitter zu sehen, die zur Zerstörung beitrugen. Im Juli 1881 wurde in der Nähe der Burg von Badolo, neben den 2000 v.Chr. datierten Funden, ein Graben mit 41 Bronzebeilen aus der Bronzezeit (1900-900 v.Chr.) entdeckt.\"
Das Gebiet von Rasiglio war in zwei Kirchengemeinden aufgeteilt: Rasiglio und Monte Polo. Die Gemeinde von Rasiglio wird zum ersten Mal in einem Dekret des Senats von Bologna aus dem Jahre 1233 erwähnt. Zum gleichen Zeitraum soll die Kirche von “Santa Maria di Monte Polo” auf dem Berg gestanden haben, in dessen Nähe sich die Burg befand, die von den Viscontis später erobert wurde, mit der Zeit aber völlig heruntergekommen ist. Im Jahre 1398 wurde Guido da Monte Polo zum Kapitän des Bündnisses zwischen Bologneser und Florentiner, den Gonzaga und den Estensi ernannt und mit der Führung von 150 Soldaten im Krieg gegen die Visconti aus Mailand beauftragt. Im XVIII. Jahrhundert wurde die Kirche von “Santa Maria di Monte Polo” durch einen Erdsturz verschüttet und beide Pfarreien schlossen sich zusammen. Das übrig gebliebene Material wurde zur Konsolidierung des Gebäudes der Kirche von “S. Andrea di Rasiglio” verwendet, die seitdem die heutige Doppelbezeichnung von “Chiesa di Santa Maria e Sant’Andrea” trägt. Das im dorischen Stil erbaute Kircheninnere endet hinter dem Presbyterium, dessen Halbkuppel von vier Säulen getragen wird. Im größten der drei Altare, dem Hochaltar, ist das Gemälde mit den Heiligen “Sant’Andrea, Santa Lucia und San Rocco” zu sehen.