Handelt es sich bei diesem Kolumbarium um einen Taubenschlag oder um einen antiken Bestattungsort aus der römischen Zeit? Das Kolumbarium von Monte del Frate, das auf den Fluss Setta blickt, ist von der Straße, die von Badolo nach Brenta führt sichtbar und besitzt einen tiefen Graben, zwei große Öffnungen an den Seiten und viele kleine eingegrabene Nischen. Obwohl es keine Funde oder historische Dokumente gibt, die eine genaue Datierung ermöglichen, haben einige Gelehrte diesen Zellen die Bedeutung eines antiken Grabdenkmals aus altrömischen Zeiten zugeschrieben und mit anderen zahlreichen Beispielen aus der Toskana und im Lazium verglichen. Diese Bauten mit parallel aneinandergereihten Nischen wurden von den Römern als Bestattungsort für eingeäscherte Verstorbene benutzt. Da aber keine Zeugnisse bekannt sind, die Aufschluss darüber geben, vermutet eine weitere, weniger suggestive Hypothese, dass es sich bei diesem Kolombarium um einen Taubenschlag handle.
Ein Park, aus der Vergangenheit inspiriert und in die Zukunft projiziert, in dem Spiel und Lernspaß vereint werden. Optische Illusionen, Schallübertragungen, Bildverzerrungen spiegeln das Genie von Guglielmo Marconi wieder und begleiten den Besucher durch einen querverlaufenden Lehrpfad, der den Park mit der Skulptur “Dialogo” (eine Schenkung von Francesco Martani) verbindet und an drei kleinen kreisförmigen Plätzen vorbei führt, die an die drei Punkte des Buchstaben “s” des Morse-Codes erinnern. Eine begehbare 6 x 4 große Trittbühne, “Mondo Marconiano” genannt, stellt eine Weltkarte dar, auf der alle Orte gekennzeichnet sind, an denen Marconi seine wichtigsten Experimente durchführte.
Die Errichtung der Brücke von Vizzano ist einer Lehrerin zu verdanken, die nach einer Lösung für ihre Schüler suchte, den Fluss Reno auch bei schlechtem Wetter zu überqueren, um die Schule auf der anderen Uferseite erreichen zu können. Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1926. Vorher konnte der Fluss Reno nur mit einer Fähre überquert werden, die vom “Überführer” bzw. Fährmann betrieben wurde, und so Menschen und Waren entlang der passierbaren Flussstellen transportierte. Aus diesem Grunde war die Ortschaft von Vizzano, vor dem Bau der Brücke, mit dem Namen “Barca” (Boot) bekannt. Obwohl die erste Brücke aus Stahlbeton gebaut wurde und sich auf Pfeiler stützte, konnte sie die große Überschwemmung des Jahres 1928 nicht überstehen, deshalb wurde 1930 eine zweite Brücke in Form einer über dem Wasser liegenden Hängebrücke eröffnet, die zwar von tief in die Erde eingelassenen Stützpfeilern getragen wurde aber mit Seilen versehen war. Während des Krieges, im April des Jahres 1943, ließen die deutschen Truppen im Rückmarsch die Brücke mit Dynamit in die Luft sprengen, um das Vorrücken der Alliierten zu verzögern, die Bologna erst 4 Tage später erreichen konnten. Die aktuelle Version der Brücke von Vizzano stammt aus dem Jahre 1994 und kann auch mit dem Auto überquert werden, wobei man immer noch das Gefühl erlebt, wie es ist sich durch eine enge, “wacklige” Passage zu bewegen.
Das Eishaus (auch “Konserve” genannt) befindet sich im Garten Grimaldi, im Stadtzentrum von Sasso Marconi und wird bereits in einem Plan des Jahres 1697 erwähnt. Es wurde neben dem Krämer- und dem Metzgerladen errichtet, da seine Hauptfunktion darin bestand die Lebensmittel: Fleisch, Wurst, Käse, Butter und Milchprodukte gekühlt zu halten. Durch eine kleine Tür konnte man in das Eishaus gelangen, das aus einer tief in die Erde eingegrabenen Vertiefung besteht, welche die Fom eines umgekehrten Kegels besitzt und mit einer halbrunden Kuppel überdacht ist. Der kreisförmige Innenraum ist mit dicken Steinmauern verkleidet, die miteinander zementiert sind, um die Temperatur zu halten. Der obere Teil ist mit einer Erdschicht überdeckt, worauf dichte Vegetation wächst, die vor übermäßiger Erwärmung schützen soll. Während des Winters sammelten die Bauern Eis und Schnee auf den Feldern und brachten diese in das Eishaus, wo sie zu einem kompakten Eisblock zusammengedrückt wurden. Dadurch konnte man den Raum das ganze Jahr über kühl halten. Das geschmolzene Eiswasser sammelte sich auf dem flachen Boden der Vertiefung und floss durch ein Metallgitter in die umliegende Erde hinein.
Der “Stein von Glosina”, so wie er in den Dokumenten aus dem Mittelalter genannt wird, ist ein Ort voller historischer und symbolischer Bedeutung, umgeben mit einem Hauch von Magie und Mystik. Ein antiker Glaube besagt, dass die “Rupe” vom Teufel verflucht sei. Daher kommt auch der Name des nahegelegenen Flusses Gemese, im Volksmund Teufelsgraben genannt. Salimbene, ein Franziskuspilger des XIII.Jarhunderts, hat diesen Ort als Hintergrund für eine seiner “Chroniken” verwendet, die berichtet, dass der Teufel zwei Novizen umgebracht hätte, der eine wurde in den Fluss geworfen und der andere mit einem Stein erschlagen. Die Geschichte der “Rupe” beginnt im Jahre 1283: Giovanni da Panico errichtete hier eine, der heiligen Maria gewidmete Felsenkirche, neben der ein Kankenhaus lag, das zur Aufnahme der Pilger diente. Das Terrakotta-Bild der Madonna mit dem Kinde wurde zum Anziehungspunkt vieler Gläubiger und zählte fast so viele Besucher wie der Wallfahrtsort “San Luca” in Bologna. Im Jahre 1477, ließ Nicolò Sanuti, Graf von Porretta, eine neue, viel größere Grotte ausgraben, in welche das Heiligenbild gebracht wurde. Im Januar des Jahres 1787 brach ein großer Felsblock ab. Aus Sicherheitsgründen wurde das Heiligtum mit dem Heiligenbild der Madonna nach Sasso gebracht, zuerst in ein Oratorium und dann in die zwischen den Jahren 1802 und 1831 auf dem Hauptplatz errichtete Kirche, die im Jahre 1945 mitsamt des Heiligenbildes durch eine Bombardierung zerstört wurde. Die “Rupe” wurde auch zur Gewinnung von Sandstein für Gebäude und Bauten im bolognesischen Raum genutzt. Heute sind noch tiefe Aushöhlungen und die Zeichen der Skalpelle sowie von den Arbeitern hinterlassene Graffiti zu sehen. Als zwischen Ende des XVII. und Anfang des XVIII. Jahrhunderts der Bedarf an Sandstein zurückging, gerieten immer mehr Arbeiter in Armut. Die Ärmsten wurden dazu gezwungen diese Aushöhlungen in ihr Zuhause zu verwandeln. In der Johannisnacht, am 24. Juni 1892, brach ein großer Felsbrocken ab und verursachte 14 Tote und 10 Verletzte.
Dieser römische Aquädukt, im Vergleich zu anderen, ist vielleicht der einzige, der nach über 2000 Jahren immer noch funktionstüchtig ist. Er führt Wasser aus dem Fluss Setta nach Bologna, wodurch noch heute ein Fünftel des gesamten Wasserbedarfs gedeckt wird. Da der Fluss Aposa (der einzige, der durch das Zentrum der Stadt Bologna fließt) zu wenig Wasser transportierte und das Wasser des Flusses Reno zuviel Kalk enthielt, haben die damaligen römischen Ingenieure beschlossen, dass die reinen, süßen Gewässer des Flusses Setta für ihre Zwecke bestens geeignet waren. Etwa im Jahre um 15 v.Chr. wurde durch die ton- und sandsteinhaltigen Hügel ein unterirdischer Tunnel gebohrt, dessen Eingang sich am rechten Ufer des Flusses Setta, knapp vor der Mündung mit dem Fluss Reno befindet. Der fast 19 Km. lange Tunnelbau dauerte insgesamt 12 Jahre und beschäftigte 20 Mannschaften mit jeweils Dutzenden von Arbeitern, die in Schichten arbeiteten. Der Aquädukt wurde streckenweise gebaut. Jede Strecke wurde von zwei Mannschaften ausgegraben, die in den Tunnel durch den gleichen Schacht eindrangen. Diese arbeiteten, sich den Rücken zugewandt, in die entgegengesetzte Richtung voran, bis sie, nach ca. 80 Metern auf eine andere, weiter vorne befindliche Mannschaft stießen. Der Aquädukt blieb bis zum IV. Jahrhundert n.Chr. in Betrieb, bis die Barbaren den Niedergang des Römischen Reichs im Westen verursachten. Fünfzehn Jahrhunderte inaktiv geblieben, wurde er im Jahre 1883 wieder in Betrieb genommen.