In der Nähe des Wohnviertels “Meridiana” steht die Pfarrkirche “Cristo Risorto”, die vom Kardinal Antonio Poma am Ostersonntag des Jahres 1980 eröffnet worden ist. Der Gebäudekomplex ist vom Architekten Giuseppe Frascari geplant worden. Im Pfarrsaal befindet sich ein großes Keramikbild, das den auferstandenen Christus darstellt, ein Kunstwerk von Antonio Livergnani und Werther Bosi. Dieses schöne Bild hat eine Anerkennung vom “Ente Ceramica di Faenza” im Jahre 1981 erhalten. In diesem Saal ist auch ein Gemälde der Schule des Guercino aufbewahrt, das die “Beweinung des toten Christus” darstellt.
Im XVIII. Jahrhundert war die Kirche von Ceretolo, die auf dem gleichnamigen Hügel stand -heute Ca’ Bruciata genannt- dem Heiligen Andreas gewidmet und gehörte ursprünglich dem Zuständigkeitsbereich der Kanoniker von Casalecchio di Reno an. Später wurde sie in ein Oratorium verlegt und um ein weiteres, mit dem Namen “Beata Vergine di Loro” bekanntes Oratorium, erweitert. Im Jahre 1764 wurde die gesamte Fassade der alten Kirche auf einen Abstand von ca. 22 Fuß mit einem Riesenaufwand an “Maschinen und Seilen” verlegt. Die Kirche wurde im Jahre 1782 weiterhin erweitert und verschönert. In den Jahren 1929 und 1933 fanden weitere Renovierungen statt. Das Gebäude kennzeichnet sich durch ein zentrales Kirchenschiff, vier seitliche Kapellen und einen kleinen Chor aus. Einige wertvolle Bilder und Gemälde sind verloren gegangen. Der im Jahre 1795 neben der Kirche errichtete Glockenturm erlitt beim Erdbeben von 1928 und im Zweiten Weltkrieg einige Schäden.
Die vom architektonischen Gesichtspunkt her wertvollste, aller vier nach dem Krieg errichteten modernen Kirchen, ist ohne Zweifel die zentrale Kirche von “San Giovanni Battista”, die in Via Marconi, neben dem öffentlichen Park entlang des Flusses Reno liegt. Autor des Projektes war der weltberühmte Architekt Melchiorre Bega, der dieser Arbeit (die einzige von ihm entworfene Kirche) besondere Aufmerksamkeit widmete. Die Kirche weist die vieleckige Grundrissform eines griechischen Kreuzes auf und deckt eine Fläche von 1200 m² ab. Das Kirchengebäude besteht aus vier Kirchenschiffen, drei sind für die treuen Kirchenbesucher und eins für den Gottesdienst reserviert. Inmitten der Kirche steht der Altar, der aus einem einzigen, vierzig Zentner schweren Sandsteinblock besteht. Auch das Tabernakel, ein sechs Zentner schwerer Bronzeguss, ist ein Werk großer artistischer Bedeutung des Bildhauers Vignoli, Professor für Bildhauerkunst an der Akademie der bildenden Künste in Bologna. Die Betonstrukturen im Kircheninneren werden durch die Wandverkleidung aus weißem Marmor angegenehm aufgelockert uns sorgen somit für mehr Licht im Raum.. Die Außenwände sind mit gold-gelben, aus Montovolo stammenden, Sandsteinblöcken verkleidet. Ein weiteres originelles Element ist das Baptisterium mit viereckigem Gundriss, sowohl von innen als von außen zugänglich, mit einem Taufbecken aus Sandstein und einer Bronzestatue des Heiligen Johannes dem Täufer, ein Werk des Bildhauers Luciano Minguzzi. Auf der oberen Fassadenwand, ist eine mit Bronzeverzierungen, besonders originell und effektvoll geschmückte Glaswand zu sehen.
Die Kirche von Santa Croce wurde im Jahre 1965 errichtet, nach einem Projekt des Architekten Enzo Zacchiroli. Die Kirche ist außen schlicht gestaltet und zeichnet sich durch einen turmförmigen Vorsprung, an einem der Eingänge, aus. Die Schlichtheit spiegelt sich auch im Kirchenraum wieder: Das einzige Kirchenschiff ist mit rauhen Porphyrplatten belegt und von Betonwänden umgeben, die mit Flachrelieffiguren der \"Via Crucis\" aus vielfarbiger Keramik dekoriert sind. Der Bereich um das Presbyterium wird durch einen Lichtstrahl beleuchtet, der von oben auf den Christus aus Pappmaschee strahlt, ein Werk der Bologneser Schule des XVII. Jahrhunderts.
Die Kirche wurde vom Architekten Giuseppe Coccolini geplant, und ihr Bau hat nur zwei Jahre, von 1965 bis 1967, in Anspruch genommen,. Außen ist sie einfach und schlicht gestaltet und weist als architektonisches Dekorelement eine Balustrade mit kurzen Pfeilern auf. Der Innenraum hat eine vieleckige Grundrissform und ein einziges Kirchenschiff mit einer zeitgenössischen Skulpturgruppe des Meisters Musner aus Ortisei. Der Komplex stellt die Figur des Christus mit der Madonna und die des Heiligen Johannes Evangelist dar. Interessant sind die Basreliefs am Tabernakel und am Taufbecken. Die Kirche ist im Jahre 1978 eingeweiht worden.
Die Kirche von San Martino wurde von den Martinianer-Mönchen im VII. Jahrhundert zu Füßen des Hügels “Monte Castello” gegründet. Der aus Kirche und Kloster bestehende Komplex wurde von den Ungaren auf ihren Streifzügen im bolognesischen Gebiet im Jahre 904 und 937 zerstört aber sofort wieder aufgebaut. Nach dem Jahre Tausend verfiel das Kloster und es blieb nur die Kirche stehen, die in den Zuständigkeitsbereich der Kanoniker von Santa Maria di Reno überging. Der Bau wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals restrukturiert und das letzte Mal nach einem Projekt des berühmten Bologneser Architekten Edoardo Collamarini (1863-1928) renoviert, der 1926 mit den Arbeiten begann. Die großzügige Fassade erinnert den Betrachter an die Kirchen des XVII. Jahrhunderts. Die achteckige Kuppel verleiht dem Gebäude Dynamik und ein Gefühl von „nach oben wachsen“. Der mit einem einzigen Kirchenschiff versehene Kirchenraum ist zwar schlicht und einfach, enthält aber wertvolle Werke, wie das Altarbild über dem Hochaltar des Bologneser Künstlers Emilio Taruffi. Auf der linken Seite der Apsis steht ein Bild der Heiligen Jungfrau mit der Heiligen S. Lucia und S. Agata. von Dioniso Calvart. Am Eingang sind Fresken von Lambertini erhalten. Auf der Rückwand befindet sich ein Bild von Elisabetta Sirani, das die “Madonna del Rosario con i quindici Misteri”(die Heilige Dreifaltigkeit mit den fünfzehn Mysterien des Rosenkranzes) darstellt und ein Holzkreuz aus Ende des XIX. Jahrhunderts. Erwähnenswert sind auch zwei Werke des Künstlers Fabio Fabbi, gebürtiger Bologneser, aber schon lange in Casalecchio zu Hause, die die Heiligen S. Rita und S. Giovanni Bosco darstellen.
Die Klause von Tizzano ist einer der eindruckvollsten Orte in Casalecchio di Reno. Vom Kirchplatz hat man eine wundervolle Aussicht auf die bologneser Ebene, von Bologna bis Modena, und bei klarem Himmel genießt man einen herrlichen Blick auf die Voralpen. Auf der rechten Seite öffnet sich das Panorama auf den Wallfahrtsort der Heiligen Jungfrau von San Luca bis zum Monte Mario und Badolo. Die Errichtung des Klosterkomplex des “Eremo” wurde im Jahre 1655 von den Kamaldulenser-Eremitenmönchen begonnen und mit der Einweihung der Kirche “St. Benedikt“ im Jahre 1741 fertiggestellt. Die Fassade zeichnet sich durch ihre Einfachheit und Eleganz im schmucklosen Barockstil aus. Der Kirchenraum weist ein einziges Kirchenschiff und mehrere Seitenkapellen auf, die über enge Durchgänge miteinander verbunden sind. Über dem Hochaltar in der Apsiskapelle hängt ein Gemälde des Bologneser Künstlers Giovanni Francesco Gessi, mit dem Bild des Heiligen Sankt Benedikt, in der Phase seines eremitischen Lebens. In der zweiten Kapelle befindet sich ein angebetetes Kruzifix orientalischer Herkunft, zu dessen Füßen sich ein Reliquiar befindet, das Fragmente des Heiligen Kreuzes und andere mit der Passion Christi verbundene Reliquien enthält. Im Kirchenhof befindet sich ein schönes Puteal, das die Zisterne aus dem Jahre 1681 einfasste, die den gesamten Klosterkomplex mit Wasser versorgte. Es ist mit einem Schmiedeeisenrahmen, auf dem ein Kreuz steht, überdeckt.Auf der Wiese, hinter der Kirche, befanden sich 12 Mönchszellen, von denen heute nur noch die Außenmauern zweier Zellen übrig bleiben.