Der Palast der “Capitani della Montagna”, zwischen dem XIV. und XV. Jahrhundert errichtet, war der Verwaltungssitz des “Capitanato della Montagna” (einem Verwaltungsbezirk in der Umgebung von Bologna, von der die ganze Berglandschaft um Bologna abhängig war), der von 1414 bis 1796 im Gebiet regierte. Der Palast ist in das heutige Rathaus umgebaut worden. Auf der Fassade sind zahlreiche Wappen aus dem IV-VI Jahrhundert, unter anderem das Gemeindewappen, das ein Wildschwein mit um den Bauch gewickelten Eichenästen darstellt, zu sehen. Der heutige Palast wurde in der Nachkriegszeit im Stil des späten Ottocento rekonstruiert. Dieser Stil imitiert den vorherigen, im Jahre 1885 von den Architekten Tito Azzolini und Alfonso Rubbiani geplanten, Bau. Das Gebäude wurde im Jahre 1998 mit 4 Glasfenstern architektonisch bereichert, ein Werk des Künstlers Luigi Ontani, die den Saal des Gemeinderates schmücken. Ein zeitgenössisches Kunstwerk, das mit seinem Spiel von Licht und Farben den architektonischen und kulturellen Wert dieses antiken Palastes hervorhebt, der seit Jahren zu den beliebtesten touristischen Attraktionen des Gebietes gehört.
Wahrscheinlich handelt es sich um einen Ortsname aus der Römerzeit. Es existieren Dokumente, die bestätigen, dass zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert hier ein Allod von Mathilde von Canossa existierte, das nach ihrem Tod an die Kirche ging. Der antike Kirchenkomplex wurde restauriert und teilweise wieder aufgebaut. Er bewahrt bedeutende romanische Elemente: die aktuelle Fassade, bereits Apsis der Originalkirche, hat zwei Fenster, von denen das Rechte im Original erhalten ist. Über dem Tor befindet sich ein Wappen aus Sandstein aus dem 15. Jahrhundert, es ist stark beschädigt, lässt aber eine Burg mit Türmen erkennen. Wie viele andere Pfarren bestand auch diese aus einem mächtigen Verteidigungsturm, der noch heute auf der linken Seite der Fassade zu erkennen ist: er ist “opus quadratum” gebaut und könnte auf das Jahr 1100 oder auf die ersten Jahre des 13. Jahrhunderts zurückgehen.
Das imponente Turmhaus aus dem 13.-14. Jahrhundert dominiert den gesamten Komplex und hat der antiken Ortschaft den Namen gegeben: Prunarolo. Es umfasst auch andere Gebäude, wie einen Turm aus dem 16. Jahrhundert (datierbar dank der typischen Struktur aus dieser Epoche) und ein Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert. Das Turmhaus ist ohne Zweifel ein Gebäude mit großer geschichtlicher Bedeutung. Wahrscheinlich gehörte diese Struktur zu den Festungen der Burg von Prunarolo; sie wurde teilweise erhöht und ihre Datierung kann durch das Mauerwerk, dessen Quader einer nach dem anderen aufgereiht wurden, und durch die Form der Öffnungen bestätigt werden. Noch heute sind zwei Spitzbogenportale im Original bewahrt (so wie die Fenster), auf dem im Erdgeschoss befindet sich ein gemeißelter Schlussstein, das andere öffnet sich auf der Höhe des ersten Stocks. Im Inneren zeigen sich die tragenden Strukturen: die Holzfußböden sind kaputt, nur die Pilaster aus Eiche sind bewahrt, die Balken mit geschnitzten Dekorationen stützen.
Im späten 14. Jahrhundert waren in der Gegend des Apennins die meisten Burgen zerstört und die Statuten verhinderten Privatleuten deren Bau und Besitz. Aber andere Ereignisse, wie der Kampf zwischen den Fraktionen und antiken adeligen Familien legten den Grundstein für neue Wohnhäuser, die auch zur Verteidigung dienten: das Turmhaus. Neben dem Ortskern von Montecavalloro, in antiken Karten als \"Monte cava l'oro' angegeben, auch wenn es nicht sicher ist, ob es sich um ein Wortspiel oder um eine echte antike Präsenz des wertvollen Metalls handelt, gibt es zwei antike Ortschaften, die die Faszination des Mittelalters bewahrt haben: Casa Monzone und Casa Costonzo. Die erste ist praktisch intakt und wurde nur einigen Veränderungen im Laufe der Zeit unterworfen. Die zweite, die in dem Register der nationalen Monumente der Provinz von Bologna eingetragen ist, ist nicht nur für ihre Festungen, sondern auch für ihre Besitzer bekannt. Patarono von Costonzo und sein Cousin Corsacio wurden für “Ärzte” gehalten, auch wenn dieser Titel im modernen Sinn nicht geeignet ist, weil ihre Kenntnisse auf Hexereien basierten. Die Kranken hatten keine andere Hoffnung und wendeten sich an sie. Man sagt, dass Casa Costonzo Sitz der ersten mittelalterlichen Medizinschule im Bologneser Apennin war. Zwischen 1370 und 1371 waren nur sechs Ärzte in diesem Gebiet tätig, drei davon in Costonzo; nur knapp dreißig Jahre später gibt es Beweise für Ärzte in den nahe gelegenen Ortschaften, die wohl alle von der Medizinschule in Costonzo kamen, die von der bekanntesten Medizinschule Scuola Medica Salernitana begründet wurde. In der Nähe von Riola in Richtung Grizzana Morandi, ist die Burg „ Castello di Cesare Mattei (La Rocchetta – erbaut im Jahr 1850) sehenswert; die Kirche wurde 1966 von dem bedeutenden finnischen Künstler Alvar Aalto entworfen.
Das Dorf Suzzano grenzt heute an Cereglio an, auch wenn eine Zeitlang sein mächtiger Turm einsam das Tal dominierte. Die charakteristischen Fenster auf jeder Seite stammen aus dem 15. Jahrhundert. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass der Turm römischen Ursprungs ist. Angrenzend an den Turm steht ein antikes Haus, das auf der Fassade noch eine Freske hat, wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert, und die Heilige Katherina von Alessandria darstellt. Die Freske wurde von der Stiftung Cassa di Risparmio von Bologna restauriert. Der Ort war jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt, wie die großen Steine zum Dreschen des Korns beweisen, heute sind sie an der Mauer des Turms angebracht. Früher wurden sie von zwei Ochsen auf der Tenne, auf der das Getreide ausgebreitet war, gezogen, so dass sich unter der großen Last die Körner von der Ähre lösten. Auf dem kleinen Platz findet im Sommer ein großes zweitägiges Fest statt. Während des restlichen Jahrs bleibt die Stille und Faszination dieses abgelegenen Dorfes erhalten.