Zur Besichtigung der Kirche sollte erst das Nonnenkloster der “Suore Minime dell’Addolorata,
unter der Tel.-Nr. +39051964137”, kontaktiert werden
In diesem suggestiven und nicht weit von Crespellano entfernten Ort, inmitten der
ländlichen Stille, wo, nach Überleiferung, der Heilige Franziskus gepredigt haben
soll, steht eines der ältesten Kultgebäude, das dem Heiligen von Assisi gewidmet ist,
und dessen Existenz auf das Jahr 1232 zurückgeht und dokumentiert ist. Wenn man bedenkt,
dass der Heilige Franziskus zu dieser Zeit erst sechs Jahre zuvor gestorben war; dass
der Bau der Basilika in Assisi seit Kurzem begonnen hatte und dass in Bologna die
Errichtung der großen, dem Heiligen gewidmeten, Kirche noch geplant werden sollte
(ab dem Jahre 1236), so lässt die frühe Errichtung dieses kleinen Oratoriums von Crespellano
seine Bedeutung nur erahnen. Dieses Oratorium basiert auf einer sehr einfachen, romanischen
Architektur, einer Fassade mit Satteldach, einer kleinen Fensterrosette und einem
spitzbogigem Portal. Es ist mit einer Reihe von Blendarkaden an der Stirnseite und
an der rechten Gebäudeseite geschmückt ,. Neben dem Oratorium befindet sich ein weiteres
Gebäude, das vorher dem Kloster gehörte, jetzt aber in privates Landhaus umgewandelt
worden ist. Im Innern sind ein wertvolles Reliquiar und eine Darstellung der Heiligen
Jungfrau, in der Volkstradition “la Madona d’i spuncioun” (Madonna im Dornbusch) genannt,
aufbewahrt. Ende des XIX. Jahrhunderts wurde der Besitz von der Familie Pedrazzi erworben,
ist aber, nach dem Aussterben der Linie der Familie, an das Nonnenkloster der “Suore
Minime dell’Addolorata” übergegangen.