Die seicenteske Villa Tanari, die Ende des XVIII. Jahrhunderts, vom berühmten Bologneser Architekten A. Venturoli, restauriert wurde, ist eine einfache und lineare Konstruktion. Die ziegelrot verputzte Außenfassade, mit den ockerfarbenen Fenster- und Türrahmen, bereitet den Besucher auf den eindrucksvollen Innenraum vor: ein als Doppelraum ausgeprägter Festsaal, von acht Säulen mit ionischen Kapitellen umgeben. Die Kuppel ist mit den Wappensymbolen der Grafenfamilie Tanari geschmückt: dem Adler, dem Drachen und dem Halbmond, die von Pietro Fancelli und seinem Vater im Jahre 1794 freskiert wurden. Die Villa befindet sich in einem Gebiet mit einer der schönsten panoramischen Aussichten über die bolognesische Landschaft und ist von einem riesigen Park mit jahrhundertalten Bäumen umgeben. Villa Tanari hat vor kurzem ihre Tore für das Publikum geöffnet.
Der Ursprung der Burg von Bazzano ist nicht genau zu datieren und reicht wahrscheinlich bis in das 9. Jh. zurück, auch wenn sie der Legende nach von Matilde di Canossa erbaut wurde. Im Jahre 1038 vergab der Bischof Guiberto von Modena die Burg und die Kirche von Santo Stefano an den Grafen Bonifacio di Canossa, Vater von Matilde, die im Alter von neun Jahren den Besitz erbte. Die ersten Festungsmauern wurden im Jahre 1218 errichtet. Im XIII. Jahrhundert wurde die Festung von den Bologneser Truppen zweimal belagert: 1228 und 1247. Bei der zweiten Belagerung konnten die Bologneser die Burg einnehmen und zerstörten sie. Diese wurde dann von Azzo VIII d’Este zwischen den Jahren 1296 und 1311 neu errichtet. Nach dem Jahre 1371 erweiterten die Markgrafen von Este die Festungsmauern. Das heutige Aussehen des Gebäudes stammt aus der Renaissancezeit, als Giovanni II Bentivoglio es in eine exquisite Landresidenz verwandelte. In den Sälen im Erdgeschoss sind die Wappen der Familien Bentivoglio (gold-rot spitzenförmig schräggeteilt) und Sforza (blaue Schlange mit Kind im Maul) dargestellt, zur Erinnerung an die Heirat von Giovanni Bentivoglio mit Ginevra Sforza. Die Burg wurde dann zum Sitz vom “Capitanato della Montagna” (einem Verwaltungsbezirk in der Umgebung von Bologna, von dem die ganze Berglandschaft um Bologna abhängig war) und hat im Laufe der Jahrhunderte verschiedenen Zwecken gedient: Gefängnis (wo Ugo Foscolo im Jahre 1799 gefangen gehalten wurde), Theater, Kaserne, Schule und bis hin zu privaten Wohnräumen (bis in die 60er Jahre). Die Burg beherbergt heute die Interkommunale Mediathek, das Stadtmuseum “Arsenio Crespellani” und den Sitz des Vereins “Fondazione Rocca dei Bentivoglio”.