Aller Wahrscheinlichkeit nach haben bereits die etruskischen und römischen Siedlungen eine Brücke über den Fluss Reno gebaut. Die ersten Dokumente gehen auf das Jahr 110 zurück, als die Stadtväter (aus Bologna) eine Spende für den Erhalt der Brücke von Casalecchio machten. Der Historiker Abate Trombelli berichtet, dass unter dem Pontifikat von Urbano II (1185 – 1187) die antike Brücke aus Sandstein mit Zinnen und Türmen versehen wurde und dann wieder mit Backsteinen errichtet wurde. In diesen Jahren war dieses Bauwerk unter dem Besitz der Domkapitulare von Santa Maria del Reno. Sie kümmerten sich auch um die Instandhaltung und um eine außerplanmäβige Wartung im Jahre 1296, die schwerwiegende Schäden an zwei Bögen verursachte. Der gröβte Kampf von vielen, die sich auf der Brücke abspielten, erfolgte am 26. Juli 1402. Er ging in die Geschichte als Kampf von Casalecchio ein, zwischen den Bolognesern und den Truppen von Giangaleazzo Visconti. Die erste große Erweiterung erfolgte 1843 – 1846. In der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigte sie sich als schöne und imponente Konstruktion; es war eine mittelalterliche Bauweise mit ungleichen Bögen und einem starken Gefälle der Fahrbahn. In dieser Zeit stand die Brücke unter dem Papsttum. Die ursprüngliche Breite der Brücke von vier Metern Länge wurde ständig erweitert und unter den verschiedenen Verwaltungen der Provinz Bolognas verschönert. Im Jahre 1882 wurde sie um weitere zwei Meter erweitert, um die Durchfahrt der Straβenbahn von Bologna nach Casalecchio zu ermöglichen. Im Juni 1944 und April 1945 unterlag die Brücke den Bombardierungen der Alliierten; es blieb nur ein Schutthaufen übrig. Ende 1946 wurde die neue Brücke eingeweiht. Heute ist sie über 19 Meter breit, Gehwege ausgenommen.
Auf der Via Porrettana befindet sich neben der Villa Ghillini ein antiker Brunnen, der einst eine beliebte Raststelle für Wanderer und Pferde war, die daraus frisches Wasser vom Rio della Pizzacchera schöpften. Im Volksmund wurde er \"Bamboza\" genannt wegen seiner Ähnlichkeit mit den Schneiderpuppen (die eben “bamboza” hießen). Es stehen keine Angaben, weder über den Auftraggeber noch über die genaue Datierung, dieses Brunnens zur Verfügung, der aber wahrscheinlich aus dem XVIII. Jahrhundert stammt. Bei erst vor kurzem durchgeführten Restaurierungsarbeiten wurden neue Kenntnisse über den Ursprung des Brunnens vermittelt, die die Ähnlichkeit des Dreisäulenbaus mit einem Detail des Adelswappen der Familie Cospi hervorhebt. Daraus könnte man schließen, dass die Errichtung des Brunnens wahrscheinlich der Familie Cospi, zu jener Zeit. als sie Besitzer der Villa und der umliegenden Landgüter waren, zu verdanken ist.
Nach Überquerung der ehemaligen Straßenbahnlinie führt eine schmale Wendeltreppe zum alten Dorfbrunnen, der unterhalb der Straße liegt, hinab. Unter der Gedenktafel, mit der Inschrift: \"1886 - il Comune per il popolo\" (Die Gemeinde für das Volk), floss das Wasser aus dem Munde eines Maskarons, der in einer runden Backsteinmauer eingefasst ist, heraus. Dieses \"Volk\" reichte nämlich, im Jahre 1884, infolge des großen Wassermangels aller Brunnen, eine Bittschrift an die Präfektur von Bologna ein, in der um eine Lösung des Problems ersucht wurde. Am 7. August des gleichen Jahres, genehmigte der Stadtrat von Casalecchio eine Übereinkunft mit dem Militärwesen, um eine Wasserleitung zu verlegen. Diese sollte dazu dienen das Wasser aus staatseigenen Quellen bis zu derjenigen Stelle zu führen, an der dieser Brunnen dann errichtet wurde. Der Brunnen ist mittlerweile schon lange ausgetrocknet, und kaum noch einer steigt diese Treppen hinab. Aber zu jener Zeit, als er eröffnet wurde und noch mehrere Jahre danach, war er ein beliebter und begehrter Treffpunkt für all die Menschen, die auf der Suche nach klarem Wasser und einer Erfrischung waren.
\"La Casa della Conoscenza”( das Haus der Kenntnis ) ist am 28. November 2004 eingeweiht worden und stellt den Mittelpunkt des kulturellen Lebens in Casalecchio dar. Ein gemeinschaftlicher Treffpunkt für Jung und Alt, ein Fenster zur Welt, durch das sich Casalecchio di Reno mit anderen nahen und auch weit entfernten Realitäten verbindet. Es ist ein nicht leichter aber faszinierender Versuch, die eigenen Wurzeln aufrechtzuerhalten und aufzuwerten und einen Austausch mit anderen Kulturen und die Kulturenvielfalt zu fördern. Im Gebäude befinden sich die Stadtbibliothek \"Cesare Pavese\", der Mehrzwecksaal \"Piazza delle Culture\", ein Versammlungs- und Lesesaal und der Ausstellungsraum \"La Virgola\". Die strategische Lage an den Hauptverkehrsstraßen \"Porrettana\" und \"Bazzanese\", gestattet es ein klares Bild des Gebäudes, als “städtisches Zentrum”, widerzuspiegeln , das aus beiden Richtungen, von oder nach Bologna, leicht erkennbar ist. \"La Casa della Conoscenza” bietet sich somit für Casalecchio di Reno als relevanter Treffpunkt für den kulturellen und ökonomischen Austausch an. Das Gebäude hat ein formales äußeres Erscheinungsbild und wird durch gut ausgestattete Fußgängerbereiche und einen abgeschlossenen Innenhof, der die Besucher vor Lärm und Verkehr abschirmt, ergänzt.
Das Theaterhaus wurde vom Ingenieur Carlo Tornelli (1891-1964) geplant und im Jahre 1928 errichtet. Zunächst als Theater und “Casa del Fascio” (Versammlungshaus der Faschistischen Partei) genutzt, auch wenn seine einfache und lineare Struktur nicht dem damaligen, dem Modernismus adäquaten Architekturstil, entsprach. Der Bau ist durch eine Loggia auf der Dachterrasse, in der Fecht- und Gymnastikübungen durchgeführt wurden, bereichert worden. In den 60er und 80er Jahren renoviert, ist das “Teatro Testoni” heute eines der meistbesuchten und aktivsten Theater in ganz Italien.